Wir werden jetzt die sogenannten Volkskrankheiten besprechen. Jene Krankheiten, die häufig vorkommen und mit denen Sie möglicherweise in Ihrer astrologischen Arbeit auch durchaus konfrontiert werden können. Die Chance, dass Sie auf einen Klienten treffen, der Rheuma hat, der Magenprobleme hat, der Herzprobleme hat, der Asthma hat oder der Krebs hat, diese Chancen stehen relativ hoch. Denn diese sogenannten Volkskrankheiten sind sehr verbreitet. Was unter anderem wahrscheinlich daran liegt, dass diesen Erkrankungsformen eine ganze Vielzahl von astrologischen Konstellationen analog gegenübersteht. Das wiederum heißt auch, dass eine sogenannte Volkskrankheit im Grunde genommen niemals nur durch eine Konstellation oder vielleicht auch nur zwei Konstellationen repräsentiert ist, sondern durch eine Kombination von Konstellationen. Wohingegen trotzdem gesagt werden kann, dass es sehr typische Konstellationen gibt, die einen Großteil des Inhalts repräsentieren, der in einem solchen negativen körperlichen Symptom gefangen ist. Dennoch ist es so, dass zum Beispiel bei der Krebserkrankung ein Dutzend Konstellationen bekannt sind, die für Krebs an sich stehen, geschweige denn für bestimmte Formen von Krebs, was man dann später auch noch durchaus unterscheiden könnte.
Wir werden uns zunächst mit Rheuma beschäftigen. Rheuma ist klassischerweise durch Mars-Saturn repräsentiert. Das ist die Grundkonstellation, die das Rheumatische hervorbringen kann. Gleichzeitig
können wir auch Mars-Neptun und zum Teil Sonne-Saturn für den rheumatischen Formenkreis finden. Diese drei Konstellationen sind normalerweise für Rheuma verantwortlich, wenn man es so ausdrücken
möchte. Die frühkindliche Situation eines Menschen, der irgendwann im Verlauf seines Lebens an Rheuma erkrankt, die ist zunächst dadurch gekennzeichnet, dass in den ersten Lebensjahren, wenn
nicht sogar auch schon um den Zeitpunkt der Geburt herum, eine allgemein äußerst schwere Lebenssituation bestanden hat, vor allen Dingen für die Eltern. In dem Sinne, dass sie das Gefühl hatten,
überleben zu müssen, im Leben kämpfen zu müssen, um zu überleben. Das wiederum bedeutet, dass es eine sehr angespannte latente Grundsituation gegeben hat, die für den später rheumatisch
Erkrankenden frühkindlich bedeutet hat, dass er sehr viele seiner energiegeladenen, zum Teil auch aggressiven Impulse und Antriebe unterdrückt hat. Er hat letzten Endes – und das ist ein
Grundthema von Rheuma – seine Aggressionen nicht herausgelassen, nicht ausreichend auf natürlichem Wege leben können. Er hat dann die innere Wut, die angestaute Wut, auf die Umwelt projiziert,
und die führte ihm im Grunde genommen dann vor, mit welchen Schwierigkeiten, welchen Kontaktschwierigkeiten er letzten Endes der Umwelt gegenüber ausgestattet ist. Häufig haben die Rheumatiker
ein Bedürfnis zu Überkompensieren. Das heißt sie überkompensieren dann mit starkem Leistungsbewusstsein. Häufig sind es gute Sportler gewesen, bevor die Krankheit dann ausbricht.
Das klassischste Beispiel dafür sind die Balletttänzer. Man hat statistisch festgestellt, dass Balletttänzer- und Tänzerinnen überdurchschnittlich häufig an Rheuma erkranken, kurz nachdem sie
ihre Karriere beendet haben. Ein Hinweis aus der sogenannten Psychosomatik: Rheumatiker sind häufig zwanghafte oder schizoide Persönlichkeiten. Und da kann ich auf die Quadranten-Lehre verweisen,
die Sie ja schon kennen gelernt haben. In der Quadranten-Lehre haben wir die verschiedenen Typen aufgezeigt und da waren auch der Zwanghafte und der Schizoide im zweiten, beziehungsweise im
ersten Quadranten abgelegt. So ist bei den zwanghaften oder schizoiden Rheumatikern ein häufig sehr stark moralisch betontes Verhalten zu erkennen. Sie richten sich nach bestimmten, auch
moralischen, Regeln und sind sehr entrüstet und erschüttert, wenn diese Regeln, die sie möglicherweise selber nach Gutdünken aufgestellt haben, nicht eingehalten werden oder von ihnen selbst auch
nicht eingehalten werden können. Gleichzeitig haben die Rheumatiker meistens einen Hang zum Masochistischen, beziehungsweise auch zum Aufopfern ihrer eigenen Persönlichkeit.
Man findet auch einen Hang zum Perfektionismus. Sie sind oft sehr gründlich, sehr kleinlich - wiederum aber auch zum Teil mit dem Zug der Selbstaufopferung verbunden. Die Rheumatiker sind
normalerweise auch durch eine Charakterhaltung gekennzeichnet, die beschrieben werden kann als: nach außen oft leicht und locker wirkend – nach innen sehr ernst, verspannt und steif. Das ist ein
ganz wichtiges Symptom. Sie dürfen sich auf keinen Fall von einer äußeren Entspanntheit und Lockerheit davon abbringen lassen, dass dieser Mensch möglicherweise tatsächlich eine starke
rheumatische Anlage hat. Wenn das Symptom irgendwann mal ausgebrochen ist, dann wird der Rheumatiker, weil er immer kämpft, die Krankheit zum Feind erklären und dann gegen diese Krankheit
kämpfen. Er redet dabei meistens viel mehr, als dass er auch handelt, denn er hat dann, wenn die Krankheit ausgebrochen ist, im Grunde genommen das Symptom des Energiestaus voll vor Augen und
Schwierigkeiten, zu handeln.
Ausschnitt aus der Astrologie-Software "Astrovitalis", welche mehrere astromedizinischen Auswertungen bietet
Bei Rheuma geht es um einen Harnsäureüberschuss, der häufig auch in einem verhältnismäßig hohen Fleischkonsum herrührt. Insofern müssen Rheumatiker später darauf achten, dass sie ihre
Ernährungsgewohnheiten ziemlich massiv umkehren. Und der Fleischkonsum steht dann häufig - vor allen Dingen beim Mann - für eine Problematik in Bezug auf Sexualität. Wenn Sie verstehen, wie es im
doppelten Sinne hier gemeint ist. Viele Männer die diese Problematik mit sich herumzutragen, leben mit Kompensationen, durch die sie gekennzeichnet sind. Und der Mars ist ja normalerweise, wie
man so sagt, die männliche Seite an sich. Häufig haben die Männer dann auch einen starken Geltungsdrang oder Minderwertigkeitsgefühle und versuchen aber als Kompensation, weil, hier wird bei
Rheuma immer kompensiert, das ist sehr wichtig, natürlich dann den starken Mann vor den Frauen zu spielen.
Aber das funktioniert auch nicht unendlich lange. Wenn es dann da zu einem Einbruch kommt, dann hat das viel, viel größere Folgen als bei einem Mann, der ansonsten sowohl körperlich, als auch
seelisch noch intakt ist. Ein normaler Mann kann derartige Ereignisse durchaus wegstecken. Aber ein Mann, der schon schwer am Kompensieren ist, geschweige denn dass er auch schon eine
entsprechende Problematik körperlich aufweist, im Sinne von Rheuma, der sitzt dann ganz genau in diesem Problem drin und wird das nicht einfach so kompensieren können. Wenn es um die Therapie
geht, dann kann man sagen, dass in schweren Fällen unbedingt die unterdrückten Aggressionen herausgelassen werden müssen. Da gibt es dann möglicherweise auch ein paar entsprechende
Therapieansätze, denen man sich dann – wie gesagt, wenn es sehr krass ist – aussetzen soll. Nur eine Symptombehandlung im allgemeinmedizinischen Sinne würde da nicht mehr ausreichen. Sicherlich
sind auch Entspannungs- und Meditationstechniken nicht schadhaft - ich will nicht sagen, dass die letzten Endes etwas bewirken werden, im Sinne dass die ganze Sache kippt oder man gar heil wird.
Aber es sollte auf jeden Fall versucht werden, Entspannung und eine gewisse meditative Lebenshaltung aufzubauen. Dass man mit den entsprechenden Schüben der Krankheit, denn die verläuft in
Schüben, dass man da möglicherweise den Entspannungspegel versucht ansteigen zu lassen, wenn auch der Krankheitspegel ansteigt.
Das Asthma ist ein Symptom, hinter dem im klassischen Sinne eine Mutterproblematik steht. Denn die Mutter ist bei einem Asthmatiker – sie war und ist – die zentrale und dominante Bezugsperson. Ein Bekannter aus früheren Jahren, der Lungenfacharzt ist und der auch Atemtherapie nach Mittendorf unterrichtete, der hat mir mal gesagt: „bei dem Asthmatiker steht die Mutter auf der Brust.“ Das fand ich so treffend, dass ich mir das gemerkt habe und in dem Sinne auch weitergebe. Besser kann man das nicht ausdrücken. Die Mutter ist gekennzeichnet durch entweder ein Versagen der mütterlichen Liebe oder durch ein Überschütten von Liebe aus entsprechenden Schuldgefühlen heraus. Das hört sich, wie Sie sicherlich erkennen wollen und können, nach Mond-Saturn an. Mond-Saturn und Merkur-Saturn sind die beiden klassischen Konstellationen für das Asthma. Alle anderen Konstellationen sollen hier nicht erwähnt werden, denn sie sind letzten Endes alleine niemals in der Lage, einen Asthma-Vorgang auszulösen.
Die einzige Konstellation, die ansonsten noch zu erwähnen wäre, ist Mond-Pluto, eventuell auch Merkur-Pluto. Sie sehen, Mond und Merkur sind immer dabei, aber dann normalerweise mit Saturn,
manchmal auch mit Pluto. Wobei bei Plutobeteiligung das Asthma häufig sehr spastisch erscheint. Das muss nicht immer so sein. Aber normalerweise Mond-Saturn oder Merkur-Saturn. Durch diese
starken Fixierungen, die das Kind auf die Mutter hat, ist die Loslösung vom Elternhaus so gut wie unmöglich gewesen, beziehungsweise auf jeden Fall äußerst stark verlangsamt. Es entstehen
andersherum auch Angst- und Schuldgefühle, wenn man versucht, sich zu lösen, beziehungsweise wenn man gegen die Mutter rebelliert. Also eine, sagen wir ruhig, gesunde Art von Aggression
entwickelt, aufgrund der Tatsache, dass man nicht gehen gelassen worden ist. Weil die Aggressivität, das heißt die Energie zur Durchsetzung der eigenen Identität notwendig ist, wird man im Grunde
genommen aufgrund der Unterwerfung unter die Mutter vollkommen in der eigenen Entwicklung unterdrückt. Und dieser Aggressionsstau führt mehr oder weniger häufig auch zu Affekthandlungen. Das ist
ein typisches Merkmal von Asthmatikern, dass sie im Affekt reagieren, beziehungsweise auch überreagieren.
Die Charakterstruktur von Asthmatikern ist einerseits häufig gekennzeichnet durch eine Ängstlichkeit und ein Misstrauen der Umwelt gegenüber - denken Sie an den Begriff der Skepsis bei
Merkur-Saturn. Andererseits aber auch durch eine sehr eigensinnige, trotzige Verhaltensweise, die zum Teil pedantische Züge trägt. Also relativ widersprüchliche Charaktere, trotzdem haben wir
eine Angespanntheit im Wesen eines Asthmatikers, keine Gelockertheit, immer eine unterschwellige Anspannung, die nicht in Form von Aggressivität, aber in Form von einer gewissen Leblosigkeit und
Leidenschaftslosigkeit daherkommt.
Astromedizin am Beispiel einer Bipolaren Störung
Angst, wissen wir, verengt immer. In einem asthmatischen Anfall ist man sehr stark verengt und hat da auch berechtigterweise Angst, zu sterben. Denn Asthma, darüber muss man sich im Klaren sein, ist eine tödliche Krankheit. Die Tatsache, dass sie heutzutage in den allermeisten Fällen nicht tödlich verläuft, hängt damit zusammen, dass man irgendwelche Medikamente mehr oder weniger hochdosiert vereinnahmt bekommt, um zu überleben. Aber das sind natürlich alles keine Dauerlösungen. Des Weiteren ist beim Asthmatiker der Ausgleich zwischen Geben und Nehmen gestört. Dem Geben entspricht das Ausatmen und dem Einatmen entspricht das Nehmen. Dieses kosmische Gleichgewicht ist in dem Sinne gestört, als ein Asthmatiker zu viel nimmt, im Sinne des Einatmens, und zu wenig gibt, im Sinne des Ausatmens. Was er nimmt, ist eine bestimmte Form von Liebe, wie er meint. Und die muss er bei Mond-Saturn in einem überschwänglichen und übermäßigen Maße versuchen, sich zu vereinnahmen, weil er davon so wenig gehabt hat. Insofern wird niemand vom Asthma geheilt, wenn er den Ausgleich zwischen Geben und Nehmen in seinem Leben nicht lösen kann.
Im Sinne der Mond-Saturn-Konstellation muss man bei einem Asthmatiker – und kann man auch in der Regel – von einem relativ schlechten Selbstbewusstsein ausgehen, was in vielen Fällen wunderbar
kompensiert werden kann und dann gar nicht mehr offensichtlich zutage tritt. Aber wir können davon ausgehen, dass das Selbstbewusstsein im tiefsten innersten Selbst doch sehr schlecht ist,
zumindest bei denjenigen, die das Asthma in einer ziemlich ausgeprägten Form zeigen. Insofern müsste in einer Therapie daran auch vorrangig gearbeitet werden. Letzten Endes gibt es auch noch
einen Machtaspekt bei den Asthmatikern, der vor allen Dingen über den asthmatischen Anfall zum Tragen kommt. Denn dort, in einer solchen Situation, hat er über alle Beteiligten, soweit die dann
in der Nähe sind, eine Macht in dem Sinne, als die sich natürlich sofort um ihn kümmern müssen. Denn jeder weiß, dass Asthma ganz schnell zum Tode führen kann. Und diese Krankheit wird dann
häufig als eine Art Waffe oder auch als eine Art Rache eingesetzt, um entsprechende Menschen in einer Abhängigkeit von der eigenen Person zu halten. Das ist auf Dauer eine Situation, in der der
Asthmatiker im Grunde genommen sich selbst auch in ein Verhältnis zur Umwelt setzt, das für ihn auf Dauer überhaupt nicht zuträglich sein kann. Denn diese Abhängigkeitsverhältnisse, die er in
Bezug auf andere Menschen sich selbst gegenüber aufbaut, die führen bei den anderen häufig nach einer gewissen Zeit dazu, dass auch ein gewisser Hass oder zumindest eine Ablehnung dem Asthmatiker
gegenüber auftaucht, vor allen Dingen in den Situationen, wo ein Anfall entsteht.
Daher erreicht er nur das Gegenteil von dem, was er sich dadurch erhofft, nämlich eine Aufmerksamkeit, die er dann wiederum aber mit Liebe verwechselt, wie das ja fast immer bei ihm der Fall ist. Therapeutisch gesehen steht die Lösung von der ständigen Hoffnung, die Liebe von der Mutter doch noch zu bekommen, im Vordergrund. Das muss letzten Endes häufig auch eine Psychotherapie sein, möglicherweise sogar im ganz klassisch analytischen Sinne. Es gibt heutzutage viele, viele verschiedene Formen, in denen therapeutisch gearbeitet werden kann. Ich persönlich bevorzuge mit aller-, allergrößtem Abstand die Form der Familien- und Organisationsaufstellungen, so, wie sie von Bert Hellinger, von dem Sie möglicherweise schon gehört haben, vor vielen Jahren ins Leben gerufen worden ist. Ich habe selber eine Ausbildung in systemischer Familien- und Organisationsaufstellung absolviert und bin der Ansicht, dass diese phänomenologisch orientierte Kurztherapieform auch für solche Schwersterkrankungen hervorragend geeignet ist, um ein Licht in die Dunkelheit, in die Verstrickungen vor allen Dingen auch der familiären Situation zu bringen. Denn ohne diese entsprechende Auflösung wird man im Grunde genommen niemals, vor allen Dingen als Asthmatiker, gesund und heil werden können.
Wenden wir uns nun den Magenkranken zu. Die haben eine sehr ähnliche Problematik wie die Asthmatiker. Bei denen geht es auch um die Mutter. Insofern sind auch hier Menschen mit Mond-Saturn-, Mond-Uranus-Konstellation und zum Teil auch mit Mond-Pluto-Konstellation die klassischen Magenpatienten. Auch hier haben wir es in der Regel mit einem Mangel oder einem Zuviel an frühkindlicher Pflege und Geborgenheit zu tun. Wobei die Mutter bei Magenpatienten im Besonderen, im Unterschied zu den Asthmatikern, durch eine gewisse depressive Note gekennzeichnet sein kann, beziehungsweise auch durch eine hysterische oder Übererregbarkeitsnote. Das heißt manisch-depressiv, beziehungsweise depressiv, wobei das im klassischsten Sinne für Mond-Saturn und/oder Mond-Uranus steht. Magenpatienten sind auf der Suche nach Wärme, nach Zärtlichkeit, nach Geborgenheit. Und das sind alles Qualitäten, die sie in ihrer Kindheit nicht erlebt haben. Sie versuchen über eine solche Erfahrung im Grunde genommen sich zu versichern, dass sie einen Platz in der Welt haben, sowie ein Kind einen Platz in seiner Wiege hat. Und leider ist es so, dass auch die Magenpatienten nach etwas suchen, vor dem sie Angst haben, wenn es auftaucht, und das sie dann in dem Sinne auch nicht zulassen. Insofern müssen sie später auf jeden Fall lernen, eine gewisse Kontrolle und eine gewisse Angstfreiheit und einen gewissen Vertrauensvorschuss, was die eigenen Empfindungen und Gefühle angeht, aufzubauen. Aber da müssen sie erst einmal hinkommen.
Ausschnitt aus der Astrologie-Software "Astrovitalis", welche mehrere astromedizinischen Auswertungen bietet
Die Angst vor Nähe, die hier bei den Magenkranken in der Regel ganz stark im Vordergrund steht, ist nicht so leicht zu überwinden. Ein Magenkranker lebt in der Regel auch in starken
Abhängigkeitsverhältnissen, entweder finanzieller Art oder auch emotionaler Art. Das müssten Sie dann immer nachfragen und untersuchen. Diese Abhängigkeitsverhältnisse, die müssen dann aufgelöst
werden. Was allerdings nicht leicht ist, weil ein Magenkranker sehr stark unabhängig „meint zu sein“. Das ist ein großer Widerspruch, auf den man häufig trifft. Außerdem ist es so, dass
Magenpatienten zu einem gewissen Außenseitertum neigen. Und dieses Außenseitertum bringt sie oft unbewusst in die Situation, nicht angenommen zu werden oder von anderen isoliert zu sein oder von
ihnen nicht akzeptiert zu sein. Was dann sozusagen unbewusst der Versuch ist, sich die Krankheit in ihren Ursachen und Begründungen zu bestätigen.
Fast immer ist es so, dass bei Magenpatienten eine sogenannte konstitutionelle Übersäuerung des Magens besteht. Das heißt wir haben es mit einer Marsproblematik im übertragenen Sinne zu tun,
sprich mit Aggressionen, die hier runter geschluckt werden und die dann auf den Magen schlagen. Das ist bei den Magenpatienten fast immer der Fall, und insofern kann man sagen, das beispielsweise
Sodbrennen dann die erste Form ist, in der sich die Probleme anfangen zu zeigen. Wenn man alle drei Tage mal Sodbrennen hat, dann ist schon Alarmstufe Rot angesagt und höchste Eisenbahn, dass man
sich darüber Gedanken macht, was das eigentlich soll, beziehungsweise wohin das führen kann.
Ein Magenkranker ist durchaus auch, ähnlich wie die Rheumatiker, auf der Suche nach Widerständen im Leben. Und wenn sie auftauchen, unbewusst sozusagen vom Magenpatienten gefunden, dann wird der entsprechende Stress, der dann auftaucht, als Rechtfertigung für Aggressionen genommen. Das heißt die Magenpatienten suchen häufig sehr aufreibende Situationen auf, die dann sogenannt „auf den Magen schlagen“, um unter anderem auch ihre Aggressivität auf diesem Wege scheinbar unerkannt ausleben zu können. Die Schulmedizin im Sinne der Psychosomatik hat die Magenpatienten als allererste untersucht und weiß schon relativ viel (natürlich wissen sie nicht unbedingt mehr als die Psychologen oder die Astrologen, die haben das zum Teil alles schon früher gewusst). Es gibt daher ein Patientenprofil der Magenerkrankungen, das ist psychosomatisch sehr weit ausgeleuchtet und eigentlich gibt’s da so gut wie gar keine Geheimnisse mehr. Auch die Psychosomatiker wissen, dass es hier eine starke belastende Mutterbeziehung gibt, die eindeutig geklärt werden muss, meistens über die Psychotherapie. Insbesondere in den Fällen, wo zum Beispiel ganz große wiederkehrende Magengeschwüre sind, damit ist dann nicht mehr zu spaßen, weil das kann auch zu Karzinomen werden. Da muss man mit einer Psychotherapie auf jeden Fall herangehen. Und wichtig ist auch, dass Zuneigung und Wärme in einem gewissen Sinne gelernt werden, dass daher Therapieformen gesucht werden, in denen ein zwischenmenschlicher Kontakt auf der seelischen, nicht nur auf der geistigen, Ebene aufgebaut werden kann.
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