Wenn wir uns jetzt mit Stiervenus-Uranus als die zweite uranische Konstellation beschäftigen, sollten Sie bei den weitergehenden Überlegungen unbedingt mit berücksichtigen, dass der Stier und der
Wassermann inhaltlich im Tierkreis in einem Quadrat zueinander stehen. Das heißt, dass sich diese beiden Energien des Wassermännischen und des Stierhaften im Sinne einer Unvereinbarkeit
ausschließen. So können wir sagen, dass das Stier-Prinzip dasjenige der Energiespeicherung darstellt und das Wassermann-Prinzip die Aufhebung der Gegensätze symbolisiert. Ein Speichern von
Energie ist immer mit dem Erbringen, mit dem Aufstellen von Gegensätzen verbunden, im Sinne der Pole plus und minus, die zusammengenommen beispielsweise das Bild der Batterie ergeben. Was
wiederum nichts weiter bedeutet, als dass die Batterie selbst das Symbol für Energiespeicherung darstellt. Eine gespeicherte Energie ist immer eine solche, die sich zwischen zwei Polen aufhält.
Insofern ist Stier, wenn man so will, die Batterie im Tierkreis. Wenn der Wassermann das Aufheben der Gegensätze symbolisiert, dann muss es dazu führen, dass die Energie verlorengeht. Daher
sprechen wir im Wesensbild von Stiervenus-Uranus auch von der Energielosigkeit, beziehungsweise vom Verlust der Energie.
Das bedeutet nun, wenn man Inhalt und Form, die ja aus dem Wesen entstehen, gegeneinander stellt, dass zumindest auf der inhaltlichen Seite eine Ungesichertheit des Lebens - das im Sinne des
Stiers vor allen Dingen versucht, sich in der Realität, also körperlich zu erhalten - dass da eine Ungesichertheit entsteht. Das Inhaltsbild von Stiervenus-Uranus ist dasjenige des Menschen oder
des Lebewesens, das in der Realität nicht sicher sein kann, und zwar ursächlich nicht sicher sein kann, ob das Reale, sprich das physische, substanzielle Überleben überhaupt möglich wird. Weil im
Sinne des Verlustes von Energie ein Aufbau, eine Sicherung von Energiebeständen, damit also auch eine Sicherung des physischen Überlebens, gar nicht wirklich möglich ist. Wir haben es dann, wenn
wir es übertragen auf ein Formbild, mit der vorhin erwähnten entladenden Batterie zu tun. Die Ungesichertheit muss als Formbild die entladende Batterie symbolisieren, die ja letzten Endes
wiederum nichts weiter ist als ein Bild der Energielosigkeit. Was dann im Grunde genommen bedeutet, dass man keine Substanz besitzt, auf die man während der Lebensvorgänge zurückgreifen kann. Das
führt dazu, dass wir vom Verhalten her Menschen vorfinden, die im weitesten Sinne zu titulieren sind mit einem Leben zwischen Tür und Angel oder auch einem Leben von der Hand in den Mund.
Wir haben in der Stiervenus-Uranus-Konstellation in jedem Falle einen Menschen vor uns, der große Schwierigkeiten hat, sich auf einen festen Standpunkt zu stellen. Das heißt einen Ankerplatz im
Leben zu finden, eine Wurzel zu schlagen, an der dann das Leben verankert werden kann. Insofern kommt es natürlich auch bei dieser Konstellation sehr darauf an, wie das gesamte Horoskop geartet
ist. Wenn das Horoskop an sich sehr stark wassermännisch orientiert ist, dann wird das möglicherweise kein großes Problem für den entsprechenden Menschen sein. Wenn es wiederum stierbetont ist,
dann kann diese Stiervenus-Uranus-Konstellation durchaus schon durch eine kleine Unsicherheit einen möglicherweise ziemlich großen Erdrutsch in dem sonst gesicherten Leben des Stierbetonten
auslösen. In dem Sinne kann eine kleine Unsicherheit schon eine enorme Wirkung hinterlassen. Generell können wir sagen, wenn wir das mal unabhängig von den Stier- oder Wassermann-Betonungen der
einzelnen Horoskope sehen, dass eine Stiervenus-Uranus-Konstellation oft einen Menschen symbolisiert, der sich dann sicher fühlt, wenn nichts sicher ist.
Ich fasse an dieser Stelle zusammen. Die Stiervenus-Uranus-Konstellation ist vor allen Dingen dadurch gekennzeichnet, dass hier das Prinzip der Materie, symbolisiert durch den ersten Quadranten
und Stier, in einer eklatanten Weise verunsichert wird durch die Berührung mit dem vierten Quadranten, hier symbolisiert durch das Wassermann- oder Uranus-Prinzip. Hier kommen also Himmel und
Erde zusammen, wobei das in der Regel für den Menschen, der sich auf der Erde befindet und nicht im Himmel, letzten Endes immer zu einer Verunsicherung in der Existenz führt. Und je nach Betonung
des Horoskops eher in die wassermännische oder stierhafte Richtung wird man mit diesem grundsätzlich angelegten Problem mehr oder weniger besser umgehen können.
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