1) APL im Vergleich zur Klassischen Astrologie (KA):
2)
APL im Vergleich zur Psychologischen Astrologie (PA):
- Gemeinsamkeiten ergeben sich in der grundsätzlichen Annahme der notwendigen Eigenverantwortlichkeit des Individuums bezüglich der Gestaltung seines Schicksals. Hierbei gehen wir auch bei APL
davon aus, dass es ein persönliches Unbewusstes im und ein kollektives Unbewusstes für den Menschen gibt, welche ihn beide stark und nachhaltig prägen. Ähnlich der PA sehen wir innerhalb APL
weitreichende Möglichkeiten, dem Menschen durch die Aufarbeitung unbewusster Inhalte zu mehr Lebensglück und Bewusstheit zu verhelfen - ganz im Sinne: Hilfe zur Selbsthilfe.
- APL nutzt dazu ebenso (tiefen)psychologische Ansätze, jedoch im Unterschied zur PA nicht in einer vergleichsweise oft einseitig auf eine bestimmte psychologische Schulrichtung ausgerichteten
Weise (wie zum Beispiel in der Huber-Methode (API) bezüglich Assagioli´s Psychosynthese). Auch nicht in einer an sich sehr ausschließlichen Form, wo man innerhalb der einzelnen Spielarten der PA
oft das Gefühl hat, dass hier mehr Psychologie als Astrologie betrieben wird. APL nutzt die psychologisch gesicherten Erkenntnisse verschiedenster Richtungen im Sinne einer Verbundanwendung - je
nach individueller Anforderung des Augenblicks.
- In großen Teilen der Therapieszene und auch innerhalb der PA werden Lebensvorgänge teilweise überpsychologisiert, das heißt sie werden einseitig intellektualisiert und sublimiert. Dies hat
zuweilen dann eine Art Verklärung, Verzerrung bis hin zur Unkenntlichmachung der Wirklichkeit(en) und eine Alternativlosigkeit bei der Bestimmung von Ursachen- und Lösungswegen zur Folge. Manche
Menschen laufen dann nach entsprechender Therapie oder Beratung nur mit neuen, anderen inneren Verknüpfungsmodellen beziehungsweise Vorstellungen herum, die letztlich oft auch nicht
wirklichkeitsnäher - sowohl der eigenen Person als auch der zu lösenden Problematik - sind als ihre bisherigen. Ein übermäßig psychologisiertes Welt- und Verhaltensbild muss nicht - aber kann -
dazu führen, dass vor allem die Lösungsvorschläge (zum Beispiel in klassischen Bereichen wie Aggression) auf ein neu zu lernendes Verhalten- und Reaktionsmuster zielen, dass zwar als solches
“entschärft”, “ruhiger”, “intelligenter” und “entwickelter” zu sein scheint, in Wirklichkeit oft aber das eigentliche, roh-primitive Grundproblem überhaupt nicht löst. Innerhalb APL versuchen wir
diese Art “intellektualisierter Scheinlösungen”, die sich letztlich nur “besser denken und anfühlen” wenn nötig nach Möglichkeit zu vermeiden. Das ist zwar im Einzelfall oft “härter”, dann aber
auch i.d.R. realitäts- und wirklichkeitsnäher und auf Dauer hilfreicher.
3) APL im
Vergleich zur Astromedizin (AM):
- Das Thema Astromedizin scheint die Astroszene einerseits interessanterweise, andererseits bezeichnenderweise in zwei Lager zu teilen. Die einen meinen, Astromedizin spiele nur eine Nebenrolle
innerhalb der Astrologie und aus diesem Grunde beschäftigen sie sich auch nicht mit der Thematik. Die anderen meinen, Astromedizin oder medizinische Astrologie oder astrologische Medizin zu
betreiben, weil dies heutzutage offensichtlich “dazu” gehöre. Astromedizin ist in diesem Lager “angesagt” und darf im Portfolio des/der Astrologen/in scheinbar nicht fehlen.
- Fakt ist: wirklich tiefgehende, diesem in der Tat elementar wichtigen Metier angemessene Kenntnisse und Erfahrungen haben damals wie heute jedoch nur die allerwenigsten Astrologen/innen,
ungeachtet der seit ca. 10-12 Jahren feststellbaren Tatsache, dass “Astromedizin” beziehungsweise das, was man dafür hält, sowohl auf dem Büchermarkt, als auch in diesbezüglichen Seminaren
boomt.
- Insofern gibt es heute im Vergleich zu früher zwar ein relativ breitflächiges Bestreben, sich dem Thema AM anzunähern (dies zum Beispiel in “Sektionen” von Verbänden oder auch Einzelvorträgen
und ähnliches), doch ist das für den grössten Teil der durchaus ambitionierten Akteure in der Regel eigentlich wie das Betreten von Neuland - vor allem im Hinblick auf das Viele, das erst einmal
faktisch gewusst und dann über eine wirklich lange Zeit (ein Jahrzehnt scheint hier im mindesten angemessen zu sein) in der täglich zu überprüfenden Erfahrung sichernd bestätigt worden sein muss.
Vorher ist es aus Sicht von APL direkt fahrlässig, Menschen in wirklicher seelisch-körperlicher Not astromedizinisch zu beraten.
- Die wirklich erfahrenen zeitgenössischen Astromediziner (wie etwa Döbereiner/Münchner Rhythmenlehre oder Braunger etc.) sind im deutschsprachigen Raum wie keine andere “Astro-Spezies” nach
wie vor äusserst rar. Es gibt kaum einen vergleichbaren “Einsatzbereich” der Astrologie, in dem faktische Erfahrung so ausschlaggebend - und manchmal sogar überlebenswichtig - für den Klienten
ist wie in der AM.
- Es muss im Sinne des höchsten Maßstabes, der in dieser Disziplin der Astrologie ohne Wenn und Aber unnachgiebig angelegt werden muss festgestellt werden, dass die meisten Astrologen/innen, in
diesem Bereich im Vergleich zu den wenigen wirklich Erfahrenen im Grunde auf Hobbyniveau und auf Grundlage eines Halbwissens arbeiten (wenngleich sie dies natürlich entschieden zurückweisen
würden).
- Hinzu kommt die in der an sich gesamten Gegenwartsastrologie zu beklagende Tatsache, dass auch in der AM Aussagen auf der Grundlage von letztlich viel zu vielen und zugleich oft medizinisch
wenig bis kaum erforschten astrologischen Merkmalen gemacht werden. Dadurch gerät schon alleine die primäre Diagnostik (die immer vor therapeutischen oder Heilmittelempfehlungen stehen muss) im
Klienten- und Patientengespräch oftmals zu einer “Tour de Farce”, denn wie in “normalen” Beratungen muss eindeutig und zweifelsfrei die Fokussierung des Kernthemas (siehe dazu die Deutungslehre
innerhalb APL) - im medizinischen Kontext also das Fokussieren der für das jew. Symptom stehenden Konstellation - der Ausgangspunkt für jede weitere Aussage, jede weitere therapeutische
Intervention, jede weitere Medikation und so weiter ... sein. Genau dies geschieht leider viel zu selten, wie ich aus Berichten ungezählter Klienten immer wieder höre, die anderweitig auf die
Astromedizin und deren Vertreter vertraut hatten.
- Innerhalb APL nimmt die AM seit jeher eine zentrale und nie vernachlässigte Stellung in Forschung und Lehre ein, insofern kann APL mit einer sehr umfangreichen, in über 3 Jahrzehnten in
ungezählten Klientengesprächen gewachsenen und erprobten astromedizinischen Erfahrung ein umfassendes Wissen bezüglich Ursachen, Diagnostik und ganzheitlicher Therapie von Erkrankungen jeglicher
Art zur Verfügung stellen. Im Beratungskontext zeigt sich immer wieder, dass eine auf Nachfrage benannte Erkrankung (beziehungsweise gegebenenfalls zusammen zu fassende Symptomkomplexe gleicher
astromedizinischer Genese) der Schlüssel zur Kernproblematik des Klienten ist. Wenn man die Symptomatik konstellationsbasiert zuordnen kann, sind die wahren Erkrankungsursachen genauso sicher
benennbar wie Lösungswege zur Genesung.
- APL trägt diesen Tatsachen im gesamten Ausbildungskontext sowohl in den Berliner Abendseminaren als auch dem Fernstudium insofern nachdrücklich Rechnung, als von Anbeginn gesicherte
astromedizinische Erfahrungen in die Lehrinhalte einfliessen. APL vermittelt in dieser Weise eine ausgebaute, vertiefte und differenzierte Form sowohl der Psychosomatik als auch der
Somatopsychologie. Seit den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts sammelt die klassische Psychosomatik als ein Zweig der Schulmedizin auf der selbst vorgegebenen wissenschaftlichen Grundlage
Erfahrungen über die seelisch unverarbeiteten Lebensvorgänge und ihre Verbindung zu daraus resultieren könnenden Erkrankungsbildern. Nachdrücklich wünschenswert wäre, wenn die klassische
Psychosomatik (wie auch die klassische Psychologie beziehungsweise Tiefenpsychologie) den oftmals erheblich weitergehenden Erfahrungsschatz der AM zum Wohle der Patienten nutzen würde. In meiner
Beratungspraxis erlebe ich es zu oft, dass die psychosomatischen Erklärungen, die ein Mensch zu seiner Erkrankung in entsprechend begleitenden Gesprächen oder Therapien bekommen hatte, weit
hinter den Aussagemöglichkeiten zurück bleiben, die der modernen AM möglich sind.
- Wie anderswo auch innerhalb der Astrologie, so existieren im Bereich der Heilmittelsysteme diverse unterschiedliche Zuordnungsmodelle für zum Beispiel homöopathische Arzneien, Bachblüten,
Schüssler-Salze und so weiter ... Daran lässt sich erkennen, dass es gerade in diesen Bereichen wenig bis gar keine Übereinstimmung zwischen den forschenden Astrologen/innen gibt. Das bedeutet
sicher auch, dass es an sich keine absolute Zuordnungswahrheit bezüglich Erkrankungen, Heilmitteln und Konstellationsbildern gibt, sondern das viele subjektive Wahrheiten existieren die, so muss
man dann jedoch hoffen, im Einzelfall dem zu der jeweiligen subjektiven Wahrheit passenden Klienten auch den größtmöglichen Nutzen bringen. Gemäß dem Motto: Jeder bekommt, was er verdient.
- Die Erfahrung lehrt weiterhin, dass jede/r Astrologe/in der/die AM betreibt oder betreiben will, von Zuordnungsmodellen die Finger lassen sollte, die zum Beispiel zu Heilmitteln nur
Tierkreis- oder Planetenzuordnungen kennen, etwa: Bachblüte Vervain sei “Schütze” oder die homöopathische Arznei Nux Vomica sei “Saturn”. Mit derartig gefährlich vereinfachenden “Zuordnungen”
kann man astromedizinisch nicht ernstlich arbeiten, denn: einzig diejenigen Zuordnungsmodelle, die im mindesten auf Konstellationen basieren (also das grundsätzlich existente sogenannte “duale
Wirkphänomen” berücksichtigen), sind im Rahmen verantwortungsvoller Arbeit ernst(er) zu nehmen. Die konstellationsbasierten Zuordnungssysteme benennen dann zum Beispiel für die Bachblüte Vervain
= Jupiter/Pluto oder für das Homöopathikum Nux Vomica = Mars/Saturn ... und so weiter ...
-
Würdigung: Die Medizin, die Psychosomatik und die Somatopsychologie haben vor allem in ihrer heutigen schulmedizinisch/wissenschaftlichen Form seit langem das Interesse an
der Astrologie verloren. Die Astrologie ihrerseits verlor ihr Interesse an der Medizin eigentlich nie. Insofern ist es das Verdienst der Astrologie an sich, die krankheits- und
gesundheitsbedingenden Faktoren im menschlichen Geburtsbild nicht gänzlich aus den Augen verloren zu haben. Ebenso existieren heute aufgrund der vor allem jahrzehntelangen Erfahrung der
wenigen herausragenden Astromediziner auch Zuordnungsmodelle bezüglich Konstellations- und Symptombildern oder auch Heilmitteln (unter anderem etwa der Homöopathie innerhalb der Münchner
Rhythmenlehre), die extrem hilfreich sein können, sodass Astromedizin im Prinzip dann auch äußerst genau und tiefgehend im Sinne von Heilung und -das wird als wichtiger Grund oft vergessen:
Gesundheitsvorsorge betrieben werden kann. Fakt ist aber auch, dass bei den meisten Astrologen grundsätzlich eine erheblich deutlichere Selbstbeschränkung bezüglich astromedizinischer
Aussagen wünschenswert wäre, es sei denn, sie können auf eine oben skizzierte tägliche astromedizinische Praxiserfahrung mit Klienten und deren unterschiedlichsten Symptomkomplexen inklusive
überprüfbarer Feedbacks zu Krankheits- und Gesundungsverläufen verweisen. Aus Sicht von APL sollte eigentlich jede/r ernst zu nehmend arbeitende Astrologe/in astromedizinische Kenntnisse in
weitest möglichem Umfange haben, denn die nachweisbaren Erfolge dieser Disziplin könnten letztlich auch der Astrologie an sich zu einer angemesseneren Wertschätzung innerhalb der Gesellschaft
verhelfen.
4) APL im
Vergleich zur Münchner Rhythmenlehre / W. Döbereiner (MRL):
- Die MRL ist ein in sich geschlossenes, von höchstwertigen Gedanken und Erfahrungen getragenes astrologisches System, entwickelt von Wolfgang Döbereiner. MRL hat in der grundsätzlichen
Herangehensweise an das Leben, den Menschen und das Geburtsbild innerhalb der astrologischen Schulrichtungen noch die grössten Ähnlichkeiten mit APL - beziehungsweise umgekehrt. Dies gilt auch
für die grundsätzlich inhaltlich-kritische Haltung gegenüber der gesamten Gegenwartsastrologie, die MRL und APL verbindet.
- Die Schüler der MRL können sich in der Regel oft nur sehr schwer mit Vertretern der herkömmlichen Astrologie (und umgekehrt) verständigen, da die MRL nicht nur inhaltlich sondern daher auch
begrifflich eben ein vollkommen eigenständiges höchst anspruchsvolles astro-philosophisches Lehrgebäude darstellt. Dieses Phänomen, welches auch die Schüler der APL gegenüber den herkömmlich
arbeitenden Astrologen (und umgekehrt) kennen, ist allerdings als wichtiger, positiver Hinweis auf das enorme Alleinstellungspotenzial von MRL und APL zu sehen.
- Inhaltliche Übereinstimmungen beziehungsweise Ähnlichkeiten der MRL zu APL gibt es zum Teil bezüglich der Ausgangsbeschreibung- beziehungsweise der prinzipiellen Wahrnehmung einiger
Konstellationsbilder, die sich mir parallel beziehungsweise ähnlich zu Döbereiner in der täglichen Beratungspraxis beziehungsweise durch die “ständig sich vertiefende innere Schau” über
Jahrzehnte bestätigend zeigten. In diesen Fällen zeigt sich die inhaltliche Nähe und Verwandtschaft von MRL und APL besonders deutlich.
- Sehr unterschiedlich sind in der Folge innerhalb APL dann jedoch a) die aus den einigen anfangs ähnlich wahrgenommenen Konstellationsinhalten resultierenden späteren Schlussfolgerungen, die
sich auf die vorgeburtlichen, frühkindlichen, entwickelten und unentwickelten Verhaltensweisen des Menschen beziehen und b) die Nachweise der aus weitergehender “Innenschau und Tiefenforschung”
in den einzelnen Konstellationsbildern an die Bewusstseinsoberfläche geförderten Lebensformen (zum Beispiel die prähistorisch-ägyptische Synchronizität in Verbindung mit Multipler Sklerose
und/oder Kinderlähmung bei Neptun/Uranus und vieles mehr).
- Die resultierende Beschreibung von Konstellationsbildern folgt innerhalb APL letztlich in Teilen auch einem anderen Menschenbild, weil meine Erfahrung mit Klienten natürlich nicht identisch
mit denen von Döbereiner waren/sind (siehe dazu auch andere Ausführungen hier). Letzteres gilt selbstverständlich auch für diejenigen Konstellationsbilder/inhalte, die in APL von vornherein im
Wesenskern anders wahrgenommen wurden beziehungsweise werden als innerhalb der MRL.
- Ähnlich wie in der MRL ab Ende der 80iger-Jahre wird auch innerhalb APL bereits seit Anfang der 80iger-Jahre mit dem Gedanken der “rückwärtigen Bewegungsrichtung des Tierkreises” gearbeitet,
allerdings mit gänzlich anderen Schlussfolgerungen, Umsetzungen und Anwendungen (siehe dazu bei APL “der Schicksalsweg” beziehungsweise bei MRL “der Weg der Aphrodite”). So unterschiedlich die
Nutzung dieses Gedankens innerhalb beider Schulen auch sein mag, so sehr sind sie durch dieses Alleinstellungsmerkmal wiederum von der herkömmlichen Astrologie unterscheidbar.
- Ebenso findet wie innerhalb der MRL auch bei APL ein rhythmisches Prognosesystem Anwendung, da beide Lehren in den hervor gebrachten inneren und äußeren Erscheinungen des Lebens astrologisch
nachweisbare rhythmische Wiederholungen erkennen . Allerdings unterscheidet sich das Rhythmensystem von APL in der Art und Anzahl der Rhythmen und vor allem in der ausgebauteren und damit
engmaschigeren Vernetzung von Mehrfach-Rhythmen (Prinzip der zeitlich-inhaltlichen Korrelationen durch unter anderem die rhythmische Verkleinerung, Vergrößerung und Verlängerung von
Lebensprozessen) deutlich und grundsätzlich von der MRL.
- Die innerhalb der MRL seit ca. 10-15 Jahren eingebaute sogenannte Lücken- und Rückseitenlehre ist aus Sicht von APL nicht hinreichend geeignet, einem Geburtsbild wirklich weitergehende
Erkenntnisse abzuringen. Insofern erscheinen sie aus Sicht von APL verzichtbar, wobei auch die MRL-internen Begründungen für beide neuen Teillehren doch mehr theoretisch interessanten
Vorstellungswegen denn praktisch notwendig gewordenen Anforderungen der astrologischen Praxis zu entspringen scheinen.
- Dagegen ist die Quadranten-Lehre innerhalb der APL -ebenso wie innerhalb der MRL- ein ganz entscheidender Baustein, der beide Lehren wiederum sehr kompatibel erscheinen lässt. Die besondere
Betrachtung dieses basisgebenden Merkmals in Geburtsbildern verbindet beide Lehren. Es gibt meines Wissens nach keine astrologische Schulrichtung, in der die Quadrantenbetrachtung derart
differenziert ausgebaut ist wie innerhalb der MRL und der APL. Im Unterschied zur MRL wird allerdings innerhalb der APL ein polar-dualer Ansatz von Form und Inhalt für die Quadrantenbetrachtung
vertreten (siehe die Vier Quadrantensätze ), was letztlich zu einer anders gelagerten Bewertung zum Beispiel bezüglich der Fließrichtung und inneren Quadrantenhierarchie dieser vier Lebensebenen
führt.
- Weitere Unterschiede ergeben sich durch die Einbeziehung einer speziellen -auf der APL-Pyramidenrhythmik (siehe oben) aufbauenden- Transitlehre und die darüber möglich werdende
Prioritätenverteilung und hierarchische Wertigkeit innerhalb prognostischer Aussagen. Diese Besonderheit der APL gegenüber MRL gilt allerdings auch bezüglich aller anderen astrologischen
Schulrichtungen.
- MRL arbeitet wie APL auch mit “Punkten” im Tierkreis, denen eigenständig innerhalb der jew. Lehre eine bestimmte Bedeutung beigemessen wird. Die MRL kennt “Gruppenschicksalspunkte”, die APL
die “kollektiven und individuellen Pyramidenpunkte”. Beide Zuordnungssysteme sind in Herkunft und Umfang zwar überhaupt nicht kompatibel, stellen aber ähnlich der Nutzung der rückwärtigen
Bewegung des Tierkreises erneut die Eigenständigkeit von MRL und APL gegenüber der herkömmlichen Astrologie unter Beweis. Ebenso müssen beide Zuordnungssysteme deutlich gegenüber den sogenannte
sensitiven Punkten der klassischen beziehungsweise herkömmlichen Astrologie unterschieden werden, da letztere bestenfalls populärastrologisch relevant sind.
- Im Gegensatz zu MRL wird bei APL die Bezugnahme auf beziehungsweise die Einbindung von systemischen und psychologischen Erkenntnissen und Erfahrungen in situationsbedingten Kontexten
erheblich deutlicher ermöglicht. Möglicherweise hat sich das im Laufe der letzten Jahre innerhalb MRL aber auch verändert (was jedoch von mir nicht direkt beurteilt werden kann), denn auch die
MRL unterliegt dem Wandel durch Weit- und Einsicht. Auch innerhalb APL sind Anschauungen, wie sie noch vor ein oder zwei Jahrzehnten vertreten wurden, neueren Erkenntnissen und Entwicklungen
gewichen.
- Weiterhin ist die gesamte APL-Deutungsstrategie/Philosophie vor allem im Bereich der sogenannte Kernthemafokussierung sowie der sowohl Unterscheidung als auch der Verständnisannäherung von
Ursachen-, Wirkungs- und Lösungswegsebene (Kontexturalebene) völlig anders aufgestellt (siehe dazu das UWK-System innerhalb APL). Das führt dazu, dass sich MRL und APL zwar in der Grundannahme
der “Sinnhaftigkeit von Schicksal” und der Notwendigkeit, genau dieses auch mittels qualitativ höchstwertiger astrologischer Arbeit nachweisbar zu machen, gleichen, dass aber die Sinnbezüge der
einzelnen Lebensphänomene anders zu einander in Beziehung gesehen werden. Die Einfachheit und Effektivität der Aussage, die mittels der sogenannte “Nicht-Technik” des UWK-Systems von APL
gegenüber den komplexen Lebensphänomenen möglich wird, wird von MRL nicht erreicht. Dies tut allerdings der Klarheit und Wirklichkeitsnähe der Aussagen innerhalb MRL keinerlei Abbruch.
- Es sei in Bezug auf das im Absatz zuvor Gesagte noch darauf verwiesen, dass im Unterschied zur MRL innerhalb APL sehr wohl auch sogenannte “un-logische” beziehungsweise einer sogenannte
“paradoxen Logik” folgende Aussagen möglich sind. Nur, weil das nach Sinn suchende Denken beziehungsweise die immer zwingend auf Sinnfindung ausgerichtete Bilder- und Vorstellungswelt eben auch
einen Sinn in der astrologischen Aussage brauchen, muss beziehungsweise kann dieses Bedürfnis nicht immer durch die Interpretation eines Geburtsbildes bedient werden. Das UWK -System innerhalb
APL macht durch das Prinzip der nicht nur kausalen sondern auch akausalen Verknüpfung von Ursache, folgender Wirkung und rahmengebendem Kontext (siehe dort) insofern Aussagen möglich, die im
Denken als “sinn-los” gekennzeichnet werden, dennoch aber der Lebenswahrheit eines Menschen sehr viel näher sind als es der Verstand “glauben” mag. Insofern wird im Unterschied zur MRL innerhalb
APL die Deutung des Sinnhaftigkeitsanspruchs von Schicksal auch in scheinbar paradox-unlogischer Weise und zugleich aber auch deutungsstrategisch begründbar vollzogen.
- Gerade die Deutungsstrategien der gesamten sonstigen Astrologie sind an sich weder mit MRL noch mit APL vergleichbar, weil sie grundsätzlich immer auf der Betrachtung von Einzelmerkmalen
beruhen (Planeten in Zeichen, Feldern und Aspekten), was von den mehrheitlich so arbeitenden Astrologen/innen als “state of the art” angesehen wird. Dieses übliche einzelmerkmalbasierte Vorgehen
muss aber -durch sich selbst begründet- automatisch und ungewollt (selten bewusst) die innere Konflikt- und Heilungsbalance (also die wahre immanente Synergie) eines Geburtsbildes ignorieren und
zwingend dazu führen, dass die mehrheitlich so arbeitenden Astrologen/innen die zuvor gedeuteten vielen Einzelmerkmale im Sinne einer vermeintlichen “Synthese” wieder “zusammen setzen” müssen -
was dann i.d.R. auch als besondere Fähigkeit deklariert wird. Das “Zusammen-Gesetzte” ist aber nie wieder identisch mit dem, was zuvor nicht “auseinander-genommenen” war, sodass mit genau dieser
Deutungs/Arbeitsweise die eigentlich wesentlichsten Erkenntnisse bezüglich des Geburtsbildes und des Menschen unbemerkt verloren gehen. MRL und APL gleichen sich beziehungsweise unterscheiden
sich von der herkömmlichen Astrologie durch ihren -im tiefstmöglichen Wortsinn- tatsächlich Synergetischen Ansatz, der vom “Zwang zur Synthese” befreit, weil er die innere Balance des
Geburtsbildes achtet und nutzt weil unangetastet lässt. Auch aus diesem Grund sind die MRL und die APL für Astrologen/innen, die bereits anderweitig ausgebildet waren einerseits eher schwer
nachvollziehbar, andererseits aber auch mit ungeahnt werthaltigem Erkenntnispotenzial ausgestattet. Fast alle, die sich nach zuvor anderweitig absolvierten Studien wirklich tiefgehend, ernsthaft
und lange genug auf MRL oder APL einlassen können, bestätigen dies nachdrücklich - und kehren nicht zurück.
- Das Prinzip der “Kreativen Reduktion” als der sich automatisch aus der Anwendung des UWK-Deutungssystems innerhalb APL ergebenden Arbeitsmaxime wird als Schlüssel zum schnellstmöglichen und
wirklichkeitsangenäherten Tiefenverständnis jedes Geburtsbildes beziehungsweise jedes Menschen angesehen. Eine derartige Haltung, die direkt und zwingend aus dieser Deutungsstrategie erwächst,
kennt die MRL allerdings so nicht. Dies fällt auch bei allen herkömmlichen astrologischen Schulen allerdings umso mehr auf, als diese natürlich auch nicht annähernd die Bedeutung für die
Astrologie haben, wie sie Döbereiner und der MRL inne wohnt.
- Im Verhältnis zu MRL ist APL hingegen ebenso weitreichend und tief im Bereich der astrologischen Medizin etabliert, allerdings mit einem vergleichsweise viel geringeren Schwerpunkt auf
Homöopathie beziehungsweise entsprechende Arzneien. APL ist da fakultativ übergreifender (unter anderem durch auch zum Beispiel ein spezielles Bachblüten-Zuordnungssystem und vieles mehr). Auch
wird in der MRL im Unterschied zu APL in der astromedizinischen Arbeit die psychologisch-therapeutische Komponente (unter anderem Prinzip der Nachsorge und so weiter ...) stark
vernachlässigt.
-
Würdigung: Der im Grunde unschätzbare Verdienst von Wolfgang Döbereiner und der Münchner Rhythmenlehre (MRL) ist, dass er ab den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts
entscheidende neue Denkimpulse in der astrologischen Welt beziehungsweise der damals noch vorherrschenden klassischen Astrologie implementiert hat, die bis heute eigentlich fast jeden
ernsthaft arbeitenden Astrologen direkt oder indirekt beeinflussen - egal, ob er/sie sich auf Döbereiner/MRL bezieht oder nicht. Vor allem entwickelte er eine Verständnistiefe über die
Konstellationsbilder, die der herkömmlichen Astrologie bis heute vollkommen abgeht. In diesem Sinne muss man - schon um sein Tun in der angemessenen Form zu würdigen - Döbereiner/MRL als
“Vater der modernen Astrologie” bezeichnen. Bedauerlicherweise blieb ihm allerdings vor allem aufgrund seines höchst anspruchsvollen und teilweise “ketzerischen” Grundansatzes (was innerhalb
der Astrologie auch heute noch eigentlich einem Qualitätssiegel gleicht) und seines damals wie heute nur vergleichsweise Wenigen zugänglichen sprachlichen Duktus die offizielle Anerkennung
für seine Lebensleistung auf breiter Front versagt. Im Gegenteil, vor allem die heutige offiziell organisierte Astroszene versucht, seine Lebensleistung und astrologischen Erkenntnisse
herunter zu spielen und von seiner Person zu trennen, um sich selbst dadurch erhöhen zu können. Wie gesagt: eine Schande! Dies allerdings geschieht vielen großen Geistern zu Lebzeiten, wenn
sie - zur Quelle gezogen - gegen den Strom schwimmen. Wolfgang Döbereiner und die MRL sind in ihrer Verständnis-, Denk- und Sichtweise von Lebensvorgängen und damit Geburtsbildern als
basisgebende Plattform moderner Astrologie zu betrachten. Astrologie hat(te) letztlich immer auch die herausragende, aber so schwer zu bewältigende Aufgabe, sich der “Wahrheit des Menschen
und des Menschlichen” in ihren Betrachtungen so weit wie möglich anzunähern. Dies ist Döbereiner/MRL wie keinem anderen in ursprünglicher und größtmöglicher Weise gelungen und verdient die
höchste Achtung. Die meine hat er.
-
Im folgenden ein Nachruf auf Wolfgang Döbereiner: Am 5. April 2014 verstarb Wolfgang Döbereiner, der Begründer der Münchner Rhythmenlehre. Einige Astrologietreibende fühlten
sich daraufhin aufgerufen, ihm, Döbereiner, etwas nachzurufen, einen Nachruf zu verfassen. Und so kam es, wie es zu erwarten war ... wie es kommen musste. Die allermeisten dieser z.T. auch
öffentlich publizierten Nachrufe waren von einer derartigen Dümmlichkeit, Frechheit, Flachheit und Respektlosigkeit der Lebensleistung des Verstorbenen und einer peinlichen, unglaublichen
Unkenntnis und Verständnislosigkeit seiner astrologischen Lehre gegenüber gekennzeichnet, dass ich gar nicht erst versuchen will, für die vielen einzelnen Details die dies belegen die
passenden Worte zu finden, ... sondern dass ich mich meinerseits aufgerufen fühle, dieser Schande (... ja, es ist eine Schande was da vielfach von Wohnzimmerastrologen bis in die "Höhen" der
Verbände produziert worden ist) einige wenige Worte entgegen zu stellen. Die hier dargestellte Sicht der MRL darf im Nachhinein nachdrücklich verstanden sein als eine angemessene Würdigung
des epochalen Schaffens des Wolfgang Döbereiner.
5)
APL im Vergleich zu Huber / Astropsychologisches Institut (API):
- Diese Schulrichtung wurde entwickelt von Bruno und Louise Huber und ist eine Spielart der primär psychologisch ausgerichteten astrologischen Sichtweise auf den Menschen und sein Geburtsbild.
Gemeinsamkeiten mit APL ergeben sich daher ähnlich des Grundansatzes der “Psychologischen Astrologie” (siehe dort).
- Ebenso findet wie bei APL und MRL auch bei Huber ein rhythmisches Prognosesystem Anwendung: der 6er-Rhythmus beziehungsweise sogenannte Alterspunkt. Unterschieden werden muss der
6er-Rhythmus/Alterspunkt aber ebenso vom Pyramidenrhythmischen System von APL wie von den in der MRL angewandten Rhythmen (7er und 10er) in Punkto Laufrichtung, wirksame Aspektarten für die
Auslösungen und auch durch seine Alleinstellung. Denn sowohl in der MRL als auch der APL gibt es nicht nur einen, sondern verschiedene Rhythmen. Im Falle von APL stehen diese zudem auch noch in
einem bestimmten inneren Wirkverhältnis zueinander. Die daraus entstehende Vernetzungs- und Aussagedichte gibt es in der Alterspunktmethode nicht.
- Hinweis an dieser Stelle: Es gibt drei verschiedene, “große” rhythmische Prognosesysteme innerhalb der Astrologie: MRL, API und APL, wobei die APL-Pyramidenrhythmik nachweisbar das am
tiefsten vernetzte, differenzierbarste und inhaltlich-zeitlich genaueste rhythmische System ist.
- API legen im Unterschied zu APL extrem großen Wert auf sowohl die Aspekte und bestimmte Aspektarten als auch auf die aus ihnen entstehenden sogenannte Figurinen. Die Aspekte und vor allem die
Figurinen werden innerhalb APL als vernachlässigbar angesehen, da die aus ihnen vermeintlich abzuleitenden Deutungen auf anderen Wegen - zum Beispiel über das Tiefenverständnis der
Konstellationsbilder - erheblich intensiver und genauer möglich sind. Siehe dazu auch die Ausführungen zu den Unterschieden von klassischer Astrologie zu APL.
- Ebenfalls kann aus Sicht von APL die rigide Vorgabe von Aspektorben durch API nicht geteilt werden, denn die Erfahrung lehrt eindeutig, dass schlicht alle Orbisregeln, die je in der
Astrologie Einzug hielten, immer wieder an der Lebenswirklichkeit scheitern. Es gibt viel mehr Gegenbeispiele, die die Orbisregeln ad absurdum führen als Beispiele, die sie bestätigen. Am
Beispiel der Orbisregeln sei auch generell nochmals darauf hingewiesen, dass APL - wie keine andere astrologische Schulrichtung - auch kein irgendwie sonstig geartetes starres Regelwerk kennt,
denn in Anlehnung an einen Ausspruch Bert Hellinger´s kann gesagt sein: das Leben fließt viel zu oft an den von Astrologen aufgestellten Regeln vorbei! Die wenigen “Regeln”, die überhaupt
innerhalb APL Anwendung finden (wie zum Beispiel das auf dem Naturgesetz von Ursache und Wirkung beruhende UWK-Deutungssystem inklusive der Transmitter) sind letztlich nur dazu da, in
entscheidenden Augenblicken wieder vergessen zu werden (siehe auch folgender Absatz).
- Verschiedene andere Alleinstellungsmerkmale der Huber/API-Methode wie zum Beispiel die sogenannte Intensitätskurven innerhalb der Felder/Häuser, oder die Art der Quadrantenbetrachtung, oder
auch die Auszählmethoden für Elemente, oder auch das Modell der sogenannte “Dreifachen Persönlichkeit”, oder auch die wiederum starre Zuordnung bestimmter Planeten zu Vater- und Mutter und so
weiter ... können aus Sicht von APL weder im theoretischen Ansatz nachvollzogen noch in der Praxis in der von API vorgegebenen Maßstäblichkeit bestätigt werden. Im Gegenteil: Aus Sicht und
Erfahrung von APL ist die Huber/API-Methode zwar einerseits ein Beispiel für eine sehr eigenständige astrologische Sicht (was in der vorliegenden Komplexität auch aller Ehren wert ist),
andererseits ist die Methode aber stark überladen mit Techniken und Vorgaben, die - wie es oft bei derartigen Vorgehensweisen auch innerhalb anderer Schulrichtungen der Fall ist - den Blick auf
das eigentlich Wesentliche während der Arbeit vergleichsweise unnötig erschweren beziehungsweise oft auch langsam aber sicher zuschütten. Diese Aussage wird natürlich von den entsprechend
Arbeitenden verneint (weil sie es ja nicht anders kennen), sie ist aus Sicht von APL aber eine in der täglichen Praxis leicht belegbare Tatsache. Weniger: ist einfacher: ist mehr!
- In Punkto Deutungsstrategie gilt das gleiche wie unter Klassik, Psychologische Astrologie und Münchner Rhythmenlehre beschrieben. Gegenüber APL ist API kaum im Bereich der astrologischen
Medizin etabliert.
-
Würdigung: Die Huber-Methode ist neben der Münchner Rhythmenlehre und der AstroPolarity-Lehre eine der wenigen, inhaltlich wirklich eigenständigen astrologischen
Schulrichtungen innerhalb der Gegenwartsastrologie. Formell, in der äusseren Aufmachung oder in der Betitelung unterscheiden sich die verschiedenen sonstigen Schulen alle mehr oder weniger,
aber inhaltlich ähneln sich die meisten letztlich doch sehr. Die Huber -Schule verdient also aufgrund ihrer Eigenständigkeit Respekt, denn Eigenständigkeit bezogen auf eine ganze
astrologische Denkhaltung und Methodik ist auch heutzutage höchst selten beziehungsweise wird oft auch angezweifelt. Dem über Jahre konstruktiv zu widerstehen, ist auch Huber gelungen.
6) APL im
Vergleich zu Liz Greene / Center of Psychological Astrology (CPA)
- Da Greene (ähnlich Arroyo, Rudhyar etc.) maßgeblich die sogenannte Psychologische Astrologie mit entwickelt hat, gilt zu Ähnlichkeiten gegenüber APL das dort Gesagte.
- Herausragender Verdienst unter anderem von Greene/CPA ist, dass sie seit Beginn der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die bis dahin bestehende Vorrangstellung der klassischen Astrologie
(ähnlich zuvor ab den 50iger Jahren Döbereiner/MRL) relativiert haben, indem sie tiefenpsychologisch wertvollstes Gedankengut von vor allem Jung, Freud, Fromm, Adler und anderen in die
astrologischen Deutungsaussagen integriert haben, auf die sich auch APL (ähnlich wie auch auf Döbereiner/MRL) zum Teil bezieht beziehungsweise wo innerhalb der jeweiligen Thematik große
inhaltliche Ähnlichkeiten bestehen.
- Andererseits bringt genau diese starke Psychologisierung von Greene naturgemäß auch eine unleugbare Reduzierung beziehungsweise Einseitigkeit der Aussagethemen beziehungsweise der Sicht auf
ein Geburtsbild mit sich. Diese vorrangig psychologisierte Sicht wird innerhalb APL in verschiedener Weise vermieden beziehungsweise durch andere Sichtweisen je Anforderung ergänzt oder
ersetzt.
- Auch werden im tiefenpsychologisch/therapeutischen Kontext zum Beispiel die astrologischen Zuordnungen zu Vater und Mutter bei Greene vollkommen anders (meint hier: starrer) vorgenommen als
innerhalb der APL. Dies führt in der Konsequenz natürlich oft zu gänzlich anderen astro-therapeutischen Sichtweisen und Aussagen gegenüber dem jeweiligen Klienten, vor allem dann, wenn es bei
diesem primär um einen elterlichen Konflikt und dessen lebensprägende Folgen geht.
-
Würdigung: Greene war in der besonderen Lage, aufgrund ihres psychotherapeutischen Hintergrundes und ihres gleichzeitig aufkeimenden Interesses für die Astrologie zur
damaligen Zeit die beiden Disziplinen in so nie da gewesener Weise mit einander zu verbinden. Insofern hat sie im Rahmen der Psychologischen Astrologie einen der grössten Beiträge zu deren
Entstehung und Etablierung geleistet.
7) APL im
Vergleich zur Glahn´schen Astrologie:
- Neben dem, was unter anderem bei “Klassik” gesagt wurde gilt, dass Glahn zwar auch wie Döbereiner, Huber und APL mit einer rhythmenähnlichen Prognosemethode ( dem sogenannte Lebenskreis)
arbeitet, diese aber im Unterschied zu vor allem APL extrem starr und damit nicht wirklich anwendbar weil lebensfremd erscheint.
8) APL im
Vergleich zur Walendy´schen Astrologie:
- Diese auf Udo Walendy bezogene Schulrichtung unterstellt eine vermeintlich physikalische Wirkung (sogenannte astrale Richtungsstahlung) von Gestirnen und nutzt zudem hypothetisch erfundene
Planeten (zum Beispiel Pirus, Artex und so weiter ...). Aus eben diesen Gründen ist sie aus Sicht auch von APL indiskutabel, weil jegliche objektive Überprüfbarkeit der Aussagen -ähnlich wie bei
der sogenannte merkmalsorientierten Astrologie - damit unmöglich ist. Die Überprüfbarkeit der Aussagen ist innerhalb APL jedoch eine zentrale Forderung.
9) APL im
Vergleich zur Ebertin/Aalener Schule (AS):
- Ähnlichkeiten ergeben sich in einer deutlich auch auf astromedizinische Inhalte ausgerichteten Lehre, z.T. angewandt durch die Nutzung von Halbsummen zur Klärung von Krankheitsbildern.
Halbsummen werden allerdings innerhalb APL wenn überhaupt nur zu einem sehr geringen Teil als Beschreibungs- und Erklärungsmöglichkeiten von Erkrankungen heran gezogen.
- Unabhängig davon gilt Reinhold Ebertin´s Buch “Kombination der Gestirnseinflüsse (KdG) als ein astrologisches Standardwerk, vor allem für die Interpretation von Halbsummen.
- Außer der astromedizinischen Ausrichtung ergeben sich keine weiteren Ähnlichkeiten oder gar Gemeinsamkeiten der AS zu APL. Zudem ist die AS beziehungsweise die damit in Verbindung zu
bringende sogenannte “Kosmobiologie” an sich sehr mathematiklastig und formal ausgelegt und nutzt keinerlei Häusersystem, was innerhalb der inhaltszentrierten APL vollkommen anders ist.
- In punkto Deutungsstrategie gilt das gleiche wie unter Klassik, Psychologische Astrologie und Münchner Rhythmenlehre beschrieben.
10) APL im Vergleich zur sog. Karmischen Astrologie
(KA):
- Grundsätzlich ist aus Sicht der APL zunächst zu sagen, dass es so etwas wie “karmische Astrologie” eigentlich nur als Begriff, nicht aber als solches gibt. Heutzutage ringen viele
Astrologen/innen um vermeintliche (!) Alleinstellungs- oder Abgrenzungsmerkmale, um sich aus der Masse der Kollegenschaft unter anderem im Sinne einer “Spezialisierung” abzuheben oder um es - in
äußerer Darstellung - den Wenigen gleich zu tun, die in der Tat mit ihrer astrologischen Arbeit “allein gestellt” und damit einzig-artig sind. Durch die Kreierung eines Begriffes scheint die
reale Gegenständlichkeit einer so benannten Sache als Wirklichkeit fest zu stehen - dem ist aber nicht so. Denn der Begriff über eine Sache ist zunächst eben nur deren Gegenständlichkeit als
Wort, nicht die Manifestation ihrer existierenden Wirklichkeit. So besehen ist “Karmische Astrologie” nur eine begriffliche Fiktion, durch die eine bestimmte Sichtweise auf Geburtsbilder (soz.
die berühmte “Brille”...) hilfsweise beschrieben werden soll.
11) APL im Vergleich zur Hamburger
Schule (HS):
- Sie wurde entwickelt von Alfred Witte. Einer der wesentlichsten Unterscheidungspunkte liegt in der Merkmalsüberflutung der HS (zusätzliche Deutungsmerkmale, zum Beispiel die sogenannte
Transneptunier und vieles mehr), die aus Sicht von APL eine punktgenaue und umfassende Tiefenerfassung des Menschen enorm erschwert bis unmöglich macht. Die Merkmalsüberflutung widerspricht einem
der wichtigsten APL-Grundsätze: der Kreativen Reduktion (siehe dort).
- Extrem unterschiedlich gegenüber APL ist die HS auch bezüglich Witte´s “Regelwerk-Aussagen” zu sehen, die zu oft einer lebensfremd starren Deutung von Geburtsbildern Vorschub leisten und
nicht im mindesten die Eigendynamik des Lebens, des Menschen und seiner Geist-Psyche berücksichtigen. Genau dies ist jedoch innerhalb APL ein entwicklungspsychologisches Faktum, dem in Deutung
und Beratung bedingungslos Rechnung getragen werden muss.
- In punkto Deutungsstrategie gilt das gleiche wie unter Klassik, Psychologische Astrologie und Münchner Rhythmenlehre beschrieben. Gegenüber APL ist die HS kaum im Bereich der astrologischen
Medizin etabliert.
12) APL im Vergleich zur Astroenergetik
(AE):
- Einzige Ähnlichkeit von APL zu dieser von Hans-Hinrich Taeger entwickelten Schulrichtung besteht in dem Versuch, ein gegenüber der herkömmlichen Astrologie differenzierteres
Elementenanalyse-Verfahren zu etablieren. Taeger nennt dies “Mandala Elementenanalyse”. Dort verwendet er ein recht tief geschachteltes Bewertungssystem für Planeten in Zeichen und Feldern,
dass jedoch im entscheidenden Unterschied zur sogenannte “Dynamischen Elementenanalyse” nach APL die eigenelementare Zugehörigkeit der Planeten außer Acht lässt und in den Punktzuordnungen und
damit letztlich auch in der prozentualen Aufteilung der Elemente sehr starr ist. Damit ist die Aussagekraft dieser AE-Elementenanalyse leider unnötig reduziert.
- Die oberflächlich ähnliche spirituelle Ausrichtung der AE zu APL täuscht, da innerhalb der APL keine nur ausschließlich buddhistische Ausrichtung kultiviert wird, sondern der Mensch als per
se auch metaphysisches Wesen gesehen wird, das -unabhängig von einer spezifischen spirituellen Lehre- zur Ganzheitlichkeit im Bewusstsein gelangen kann.
- In punkto Deutungsstrategie gilt das gleiche wie unter Klassik, Psychologische Astrologie und Münchner Rhythmenlehre beschrieben. Gegenüber APL ist die AE kaum im Bereich der astrologischen
Medizin etabliert.
13) APL im Vergleich zur Astroskriptanalyse
(AA):
- Eine prinzipielle Ähnlichkeit dieser von Roland Jakubowitz entwickelten Schulrichtung zu APL besteht in der Annahme, dass zwischen zwei Ereignissen, die durch ein gleiches astrologische
Merkmal ausgelöst werden (zum Beispiel einen Transit) ein inhaltlicher Zusammenhang besteht. Allerdings versucht die AA dies mit fragwürdig starren Regeln (zum Beispiel Transitorben) zu
untermauern und bezieht -im Gegensatz zu APL- diesen an sich richtigen Grundgedanken auch nur auf die Prognostik.
- Innerhalb APL gibt es sowohl ein differenziertes Prognose- als auch Deutungssystem, in dem die zeitliche und inhaltliche Verbindung von Geschehnissen gleich welcher Art deutlich ausgebauter
und tiefer nachweisbar ist. Einfach gesagt: APL geht über den grundsätzlich stimmigen Ansatz der zeitlich-inhaltlichen Korrelation von AA weit hinaus, indem APL diese nicht nur innerhalb der
Prognostik sondern auch über die Deutungsmethodik nachweisbar macht.
- In punkto Deutungsstrategie gilt das gleiche wie unter Klassik, Psychologische Astrologie und Münchner Rhythmenlehre beschrieben. Gegenüber APL ist die AA kaum im Bereich der astrologischen
Medizin etabliert.
14) APL im Vergleich zur Systemischen Astrologie (SA):
- Seit wenigen Jahren wird der an sich werthaltige Versuch unternommen, Erkenntniswege der modernen systemischen Psychologie, namentlich der systemischen Aufstellarbeit, mit denen der
Astrologie in einer sogenannte SA zu einem neuen Weg zu verbinden. Leider entsteht in Form der SA daraus bislang aber in der letztlichen Essenz eine nur abgewandelte Arbeitsweise ähnlich den
sogenannte “Horoskopaufstellungen” (HA), die für ernsthafte beraterische Arbeit nicht zu gebrauchen sind und daher hier auch vollkommen unkommentiert bleiben. Beide Versuche (SA und HA) ähneln
APL prinzipiell nur insofern, als systemische Erkenntnisse in Verbindung zum Geburtsbild gebracht werden. Im “Wie” sind die Unterschiede allerdings eklatant, ebenso in dem Umstand, dass dem
systemischen Gedanken innerhalb APL schon seit über zwei Jahrzehnten in Forschung, Beratung und Lehre Rechnung getragen wird (siehe unter anderem die methodischen Vorgehensweisen des
UWK-Deutungssystems, der Transmitter-Lehre und anderes...)
- Die Lehrmeinungen der Systemischen Psychologie und der sogenannte SA sind in weiten Teilen (ähnlich wie auch zum Beispiel das klassische NLP) unter anderem stark von der Philosophie des
klassischen Konstruktivismus geprägt. Innerhalb APL arbeiten wir dagegen unter anderem - also nicht alleinig - mit einem spirituell-metaphysich geprägten konstruktivistischen Welt- und
Menschenbild, das - vereinfacht gesagt - sowohl die Freiheit als auch die Determiniertheit des Menschen in einer methodisch begründbaren Weise jeweils anteilig in einem Geburtsbild kennzeichnen
kann und insofern die Eigenbestimmung und die Schicksalsprägung in Beratungskontexten deutlicher und flexibler nutzbar macht. Freiheit und Determination als die zwei unbestreitbaren Seins-Säulen
menschlicher Existenz werden damit innerhalb APL nicht einfach nur - wie üblicherweise - postuliert, sondern methodisch spiegelbar. Genau dies ist gerade für die systemisch-astrologische Arbeit
unverzichtbar, wenngleich andererseits die sogenannte SA diesen Nachweis bis heute schuldet.
- Hinzu kommt, dass der klassische Konstruktivismus aus Sicht von APL das Verstehen des Menschen insofern stark einschränkt, als eine überbewertete Plan-, Gestalt-, Lenk- und Erklärbarkeit des
Lebens unterstellt wird, die nachweisbar an den Wirklichkeiten des Lebens viel zu oft scheitert. Hinzu kommt weiterhin, dass der als “planungsfähiges Wesen” angesehene Mensch in der logischen
Folge auch immer nach dem Sinn seines Tuns suchen muss und dies in eklatante Krisen (der Sinnfindung) führen kann, wenn sich dieser nicht finden lässt. Wird der Mensch wie innerhalb APL nicht per
se als “planungsfähiges Wesen” verstanden, entfällt automatisch der Zwang der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns wie auch des Schicksals selbst (was keinesfalls mit Sinnlosigkeit gleichgesetzt
werden darf). Dies führt zu einer ungeheuren Entlastung vor allem entsprechend “planungsresistenter” Menschen (und derer gibt es viel mehr als man glaubt), die konkret auch in APL-basierten
Beratungen Anwendung findet.
- Dieser grundsätzlich “planungs- und lenkorientierte” Wesenzug der SA lässt daher auch die SA selbst nachweisbar oft an ihren Arbeitsvorgaben scheitern, denn gemeinhin kann jeder Plan an sich
prinzipiell scheitern. In Anlehnung an ein Wort Wolfgang Döbereiner´s, nach dem die Titanic sinken musste, gerade weil man ihr Unsinkbarkeit unterstellte (...), scheitert die SA oft am eigens
aufgestellten Anspruch. Ungeachtet des Umstandes, dass die SA dies wiederum mit Argumenten zu widerlegen versuchen wird, die selbst wieder konstruktivistisch und planungsorientiert basiert sind
und die sich daher selbst vermeintlich unwiderlegbar machen (das Auge kann sich selbst nicht sehen ...).
- Genau in diesem Zusammenhang sei an dieser Stelle - obwohl als Unterscheidungsmerkmal auch für alle anderen astrologischen Schulrichtungen gültig - darauf hingewiesen, dass wir uns gemäß der
APL niemals auf Beratungsgespräche in irgend einer Weise vorbereiten. 99% aller Astrologen/innen beugen sich vor folgenden Gesprächen lange über das Geburtsbild des Betreffenden um es “zu
studieren” oder “zu verstehen”. Eine “gute Vorbereitung” erscheint als unverzichtbar. Auch dies ist eine wie scheinbar selbstverständlich bestehende und umgesetzte “Regel”, die fast alle
Astrologen/innen nie in Frage gestellt beziehungsweise hinterfragt haben und daher einfach automatisch adaptieren. Die APLer hingegen bleiben in Herz und Verstand frei von den daraus
resultierenden Vorbeurteilungen, weil sie das Geburtsbild des zu Beratenden bis weit in den Gesprächsverlauf hinein zunächst nicht kennen (müssen), sondern aufgrund besonderer Schulung und Übung
unter anderem die Kunst der “Leere im Zuhören” und der “Simultanen Übersetzung” (des beim Klienten ganzheitlich Wahrgenommenen in Konstellationsbilder) beherrschen. Diese Kunst erwächst
automatisch aus dem APL-Deutungsgrundsatz der “Kreativen Reduktion” (siehe dort) und ermöglicht es dem Astrologen, erst dann - und auch nur kurz - in das Geburtsbild des Klienten zu schauen, wenn
dieser mit seiner Schilderung des Anliegens den soz. “vorurteilsfrei gebliebenen Raum” im Astrologen gänzlich gefüllt hat. In dieser Weise ist der Weg in das Tiefenverständnis - auch der
schicksalhaft vorgegebenen, unantastbaren systemischen Geordnetheit - des Klienten tatsächlich in der Weise frei, dass der Astrologe den Klienten nicht mehr aus seinen Vorbeurteilungen heraus
versteht, sondern aus der sich selbst entfaltet habenden Lebenswirklichkeit des Klienten. Astrologen - vor allem jene mit systemischem oder psychologischen Anspruch - müssen lernen, den Klienten
nicht so zu verstehen, wie SIE meinen dass er es meint, sondern wie ER es meint! Dieser strategisch entscheidende Unterschied führt in der systemischen und psychologischen APL-Beratungsarbeit
unabhängig von der Tiefe, Schwere oder Komplexität der Thematik des Klienten schnell und sicher zu Aussagen, die seiner im Geburtsbild gespiegelten Lebenswahrheit in höchstem Maße nahe kommen.
Die Mehrheit der Astrologen (vornehmlich aus dem Bereich der klassischen wie psychologischen Astrologie kommend) schüttelt ob dieses bewussten und begründeten Unvorbereitetseins aus Unkenntnis
des unglaublichen Nutzens für Klient und Berater nur ungläubig den Kopf beziehungsweise wird dies mangels entsprechender Erfahrung als “Unsinn” abtun. Nun, was man nicht weiß macht einen auch
nicht heiß. Diejenigen, die jedoch diese Kunst innerhalb der APL kennen und beherrschen gelernt haben und in wenigen Augenblicken das Geburtsbild an der entscheidenden Stelle (!) öffnen können,
verfahren um ihrer selbst und des Klienten willen dann nie wieder anders.
- Innerhalb APL arbeiten wir - auch aus ähnlichen Gründen - in fast allen Fällen mit dem sogenannte “verdeckten” Aufstell-Format (als einer oft wichtigen Ergänzung und Erweiterung im
Beratungskontext), das heißt, dass alle Beteiligten nicht wissen, wer wofür als was in der Aufstellung plaziert ist. Dadurch wird ganz bewusst und zusätzlich der objektivierenden
Entscheidungshoheit des Geburtsbildes innerhalb der astrologisch basierten Aufstellarbeit Rechnung getragen. Die SA arbeitet vergleichsweise selten mit verdeckten Formaten.
- Letztlich wird in der sogenannte SA häufig die Übernahme extrem verstandes- beziehungsweise logikorientierter Aufstellformate (aus der systempsychologischen und systemphilosophischen Szene)
exerziert, was im Unterschied zu APL oft zu “vorstellungs- beziehungsweise kopfgeborenen Lösungen” führt, die ihrer “künstlichen” Natur gemäß oft nach kurzer Zeit wie Seifenblasen im Lebenswind
zerplatzen müssen (das Konstrukt zerbricht mit Leichtigkeit in und an der verkannten Schwere der Wirklichkeit). Die SA ist zwar an sich recht experimentierfreudig, das Leben fließt jedoch häufig
an den zu oft akademisch verstiegenen Arbeitsvorlagen der SA vorbei (abgeändertes Zitat Bert Hellinger, siehe oben)
- Würdigung: Die sogenannte Systemische Astrologie stellt den Versuch dar, neue system-psychologische Erkenntnisse vor allem im beziehungsweise aus dem Bereich der sogenannte Kurzzeit-Therapien
in Verbindung mit dem Geburtsbild zu bringen. Dies ist an sich zunächst sinnvoll und lässt auf großen Nutzen hoffen. Entscheidend ist aber der jeweilig mögliche Erfolg, welcher wiederum
maßgeblich von der angewandten Methodik abhängt. Gerade hier hinkt die sogenannte Systemische Astrologie den prinzipiellen Möglichkeiten hinterher, denn die einseitig lösungsorientierte
Ausrichtung ist eine Erkenntnisblockade erster Güte, sowohl für den so arbeitenden Astrologen als natürlich auch für die Klienten. Hinzu kommt, dass die sogenannte SA allen Ernstes meint, auf die
Wesenszusammenhänge wie sie zum Beispiel die archetypisch basierte Weltsicht ermöglicht, verzichten zu können. Man muss sich fragen, was oder wer da für eine derartige Verarmung der
Erkenntniswege und schon fast lächerlichen Hybris zuständig ist. Das Verfehlen der Möglichkeiten, die Systemik an sich bieten könnte, ist zu einem großen Teil zudem einerseits der doch oft sehr
stark verstandesorientierten Sicht auf die sich zeigenden Zusammenhänge geschuldet ist und hat andererseits aber seine Krux schon in dem zuvor beschriebenen nur parallel nebeneinander Stellen
(also nicht der Synergie!) von systemischer Sicht und Astrologie. Der Analytiker Steve de Shazer sagte einmal sinngemäß: “In der Regel haben Problem und Lösung nichts mit einander zu tun”
(vergleiche dazu auch die APL-Deutungsstrategien der akausalen Verknüpfungen von Ursachen und Wirkungen!). Diese große Wahrheit findet sich astrologisch-methodisch begründet beziehungsweise
begründbar innerhalb der APL wieder (siehe dort ), die SA bleibt den notwendigen Nachweis für diese systemische Gesetzmäßigkeit in ihrem methodischen Ansatz bislang aber schuldig. Dies hat
letztlich wohl auch damit zu tun, dass die sogenannte SA im Grunde und Kern ihres Wesens ein Abzweig der Psychologischen Astrologie ist und letztere bislang ebenfalls nicht über eine unter
anderem auch systemisch gesicherte Deutungsmethodik verfügt. Insofern ist die SA aus Sicht von APL nur eine effekthaschende Worthülse, mehr nicht. Es geht innerhalb der SA also vor allem mehr um
einen notwendigen Wandel beziehungsweise eine ausgeprägte Erweiterung der grundsätzlich anzuwendenden astrologischen Deutungsmethodik denn um die Korrektur ihres systemischen Grundansatzes.
Dieser ist für heutige Astrologie unverzichtbar. In der Form wie er von der sogenannte SA vertreten wird ist er jedoch in den wichtigsten Bereichen unbrauchbar.
15) APL im Vergleich zur merkmalsorientierten Astrologie (MA):
- Die Unterschiede zu APL sind ähnlich denen zur Hamburger Schule, teilweise aber noch erheblich ausgeprägter, da innerhalb der MA mit hunderten Einzelmerkmalen (Asteroiden beziehungsweise
Planetoiden, Fixsternen und so weiter ...) gearbeitet wird, über die es bislang de fakto keine wirklich basisgebende Erfahrung gibt. Eine klare Aussage, die vor allem in Beratungen mit wirklich
in existentieller Not befindlichen Klienten nötig ist, wird dadurch nicht mehr möglich.
- Es kann aufgrund der Überladenheit von Merkmalen, deren vermeintliche Bedeutungen heute zudem keinerlei fundierte, überprüfbare Grundlagen haben, sondern oft nur auf subjektiv entworfenen
Hypothesen und frei erfundenen Behauptungen beruhen - immer irgend eine Aussage zu irgendeiner Thematik gemacht werden. Damit entstehen Beliebigkeiten in der Aussage, die zu Austauschbarkeit und
inakzeptablen Unklarheiten führen. Aussagen, die sich inhaltlich vollständig widersprechen und daher argumentativ im Beratungskontext nicht widerlegt werden können (weil auch ihr Gegenteil durch
irgend ein anderes Merkmal vermeintlich wahr sein soll) sind so jederzeit möglich. Dies ist aus Sicht von APL absolut unverantwortlich.
- Insofern wird von der MA methodisch begründet verkannt, das weniger mehr ist und dass die Reduzierung auf das Wesentliche (als ein in APL angewandter Lehrgrundsatz) nicht zu Vereinfachungen
und Verallgemeinerungen in der Aussage führt - sondern ganz im Gegenteil! Die MA ist im Gegensatz zu APL nicht in der Lage, über wenige Merkmale (zum Beispiel ein als Kernthema fokussiertes
Konstellationsbild) in die Wesenstiefe des Menschen sowohl in Eindeutigkeit als auch in Differenziertheit vorzudringen. Hier wird Aussagekraft mit Merkmalsvielfalt und Qualität mit Quantität
verwechselt! Das Motto eines der APL-Workshops (Zen in der Kunst der Astrologie) lautet: “Im Angesicht des Vielen zieht sich das Wahre still zurück”. Dies fasst in einem schlichten Satz den Kern
der Kritik an der MA aus Sicht von APL zusammen.
- In punkto Deutungsstrategie gilt das gleiche wie unter Klassik, Psychologische Astrologie und Münchner Rhythmenlehre beschrieben. Gegenüber APL ist die MA kaum im Bereich der astrologischen
Medizin etabliert.
- Würdigung: Die merkmalsorientierte Astrologie unternimmt den Versuch, mittels einer Vielzahl von zusätzlichen Deutungsmerkmalen zu weiter reichenden Aussagegrenzen als andere astrologische
Vorhaben zu gelangen. Dies ist an sich ein nachvollziehbarer Ansatz und astrologisch stimmiger Wunsch, nur bleibt das erreichbare Resultat aus den benannten Gründen weit hinter dem Anspruch
zurück beziehungsweise ist es gerade dieser Anspruch, der die gewünschten Resultate letztlich verhindert. So lange sich die MA nicht als einen nur ersten Arbeits- und Forschungsansatz bezüglich
neuer Himmelskörper und deren vermeintliche astrologische Deutungsrelevanz begreift, sondern sich als eigenständige und ernst genommen werden wollenden astrologische Richtung mit weitreichend
nutzbarem Aussagepote.
16) APL im Vergleich zur Transpersonalen Astrologie (TA):
- Dieser Begriff wurde von Michael Roscher eingeführt. Gemeinsamkeiten zu APL ergeben sich in der Grundannahme, dass der Mensch prinzipiell eine metaphysische Wesensdimension in sich trägt und
dass astrologische Aussagen an sich und auch bezogen auf diese “4. Dimension” in jedem Falle überprüfbar sein müssen.
- Ähnlich sind auch gedankliche Ansätze zur Kybernetik (astrologisch: die innere Selbst-Steuerung und Selbst-Regelung eines Geburtsbildes), die jedoch innerhalb APL zu anderen
Schlussfolgerungen und einer anderen - vor allem deutungstechnischen - Anwendung kommen, zum Beispiel über das Verständnis der sogenannte “rahmengebenden Bedingungskonstellationen” von
Geburtsbildern, die innerhalb APL schlicht als Lösungswege identifiziert sind. Wie die meisten astrologischen Schulen kennt auch die TA solch spezielle Konstellationsbilder leider nicht. Ebenso
ist die Sicht der sogenannte “Regelkreise” (einem der Kybernetik entliehenen Begriff) innerhalb der TA im Vergleich zu APL sehr starr beziehungsweise geht von generalisierten Vorab-Annahmen aus,
die einfach - wie ein theoretisch erdachtes Konstrukt - auf ein Geburtsbild übertragen werden. Die “Regelkreis-Theorie” der TA, mit der auch vermeintlich zu durchlaufende Entwicklungsstufen des
Menschen erklärt - oder besser: vorgegeben - werden sollen, ist aus Sicht und Erfahrung von APL lebensfremd in dem Sinne, als es Millionen von Menschen gibt, die dieser Theorie aufgrund ihres
tatsächlichen Naturells von vorn herein nicht entsprechen. Wenn “die TA auf einen solchen Menschen trifft“, dann sieht sie ihn nicht in seinem So-Sein. Dann entsteht das Dilemma zwischen
gewünschter Theorie und anders gearteter Lebenswirklichkeit. In diesem Sinne kann der Unterschied zwischen TA und APL grösser kaum sein, denn APL ist generell frei von Vorab-Annahmen die dem
Menschen - scharf formuliert - letztlich einen Weg vorschreiben, den er zu gehen hat. Dies kann und darf nicht sein!